(Auszüge aus der Festschrift von 1998, Paul Mayrhuber und Siegfried Fleck)
1898 gründete der aus Rainbach stammende Lehrer Franz Fruhwirt eine "Sängergesellschaft", welche am 21. August 1898 im ,,Niklaskeller" (heute Steinbrucknerhaus am Pfarrerberg) das erste Konzert abhielt. Der ,,Kienzlchor Waizenkirchen" feiert auf Grund dieses historischen Datums 1998 sein "100-jähriges Gründungsjubiläum".
Chorgesang in einer mehr oder weniger organisierten Form hat es in Waizenkirchen auch schon sicher vorher gegeben.
Erste nachweisbare Daten eines örtlichen Chores gehen auf das Jahr 1873 zurück.
Aus dieser Zeit bestehen noch einige von Carl Degeneve geschriebene Männerchöre, darunter z.B. das sehr bezeichnende ,,Lied einer Sängeraufnahme" .
Erst jüngste Recherchen zur Erstellung der Jubiläumschronik brachten eine Chronikeintragung hervor, nach der die ,,erste öffentliche Produktion der Liedertafel im Däublersaal" (heute Gasthaus Berndorfer) stattfand. Die Gründung eines ersten nachweisbaren Chores jährt sich damit zum hundertfünfundzwanzigsten Mal.
Alte Aufzeichnungen berichten, dass zu Ostern am 24. April 1879 in Waizenkirchen ein großes Fest zu Ehren der Silbernen Hochzeit des ,,Kaiserpaares Franz Joseph und Elisabeth von Österreich" veranstaltet wurde. Dabei kam es in Waikhartsberg zu einer feierlichen Choraufführung von ,,Schillers Glocke".
Die Aktivitäten dieses ersten Gesangsvereines endeten wahrscheinlich wenige Jahre darauf, da auch die damalige Presse über keine weiteren Aktivitäten berichtet.
Fruhwirt gründete 1898 vorerst einen Männerchor, aus welchem sich in Folge ein gemischter Chor entwickelt hat. Dieser war nach kürzester Zeit zu beachtlichen Leistungen fähig.
So feierte ganz Waizenkirchen am 24. August 1898 das fünfzigjährige Kaiserjubiläum, bei dem laut Linzer Volksblatt die Sänger von Waizenkirchen in Stegners Gasthaus (heute Glaserei Steinbruckner) ,,der Erhabenheit des Festes entsprechende Lieder vortrugen".
Im darauffolgenden Jahr 1899 wurde die ,,Schöpfung" von Joseph Haydn aufgeführt.
Der erste „Hoamatliche Abend“ und ein klassischer Liederabend mit Werken von Mendelssohn, Schubert und Beethoven 1901, ein großes Sängerfest 1902, die Feiern zur Kienzl-Gedenktafel-Enthüllung, sowie ein Konzert mit dem Cellovirtuosen Professor Klein 1903 zeugen von einer unwahrscheinlichen, künstlerischen Tätigkeit dieses Chores in kürzester Zeit.
Mit der Versetzung Fruhwirts nach Schwertberg 1905 wurden die hoffnungsvollen Sangesaktivitäten stark gemindert.
1906 wurde die ,,Liedertafel" , wie sie sich zwischendurch nannte, auch als ordentlicher Verein eingetragen.
Erster Vereinsobmann war Gemeindearzt Dr. Heinrich Hamann, Chorleiter und Archivar der Lehrer Josef Freudenthaler. Das Gründungskonzert fand am 20. Mai 1906 in Waikhartsberg statt. Freudenthaler blieb nur zwei Jahre. Nach seinem Abgang leitete der Schulleiter Ferdinand Brückl von 1908 bis 1914 den Chor.
1914 bis 1918 versank Europa im ersten Weltkrieg und damit auch jede kulturelle Tätigkeit.
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